Psychotherapie für Kinder und Jugendliche

Eine psychische Erkrankung von Kindern und Jugendlichen kann vielfältige Ursachen haben.

Auslöser können dramatische Erlebnisse wie z.B. die Trennung der Eltern, Todes- und Krankheitsfälle, Mobbing oder Diskriminierung sein. Oftmals können die Betroffenen diese einschneidenden Erfahrungen ohne Hilfe nicht verarbeiten und bewältigen. Die Folgen können dann eben zu einer psychischen Erkrankung führen, deren sichtbare Symptome die seelische Not ausdrücken und Zeichen für die Begrenzung der eigener Kompensationsmöglichkeiten sind.

Wie eine Psychotherapie helfen kann

Eine erfolgreiche Therapie ist das Ergebnis von Teamarbeit mit den Kindern oder Jugendlichen – von einer vertrauensvollen Beziehung, in der ich als Therapeutin als entwicklungsförderliches und forderndes Gegenüber meiner Patienten reagiere und agiere. Und ihnen so in einer geschützten Umgebung sowie Art und Weise helfe, die eigenen Themen darzustellen und auszudrücken. Für Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren bietet sich dazu häufig die nonverbale »Spieltherapie« an.

Im Gespräch oder im Spiel erarbeite ich mit den Kindern oder Jugendlichen so die hinter den Symptomen liegenden seelischen Probleme. Denn nur wenn ich sie im Kern verstehe, finde ich auch die Ausgangspunkte zur Unterstützung meiner Patienten. Und kann ihnen dabei helfen, aktiv Verhaltensauffälligkeiten und Symptome zurückzubilden und sich ungestört zu entwickeln.

Bevor die Psychotherapie beginnt

Am Anfang steht ein Telefonanruf in meiner Praxis, um einen Termin zu vereinbaren. Jugendliche ab 15 Jahren können selbstständig Kontakt zu mir aufnehmen, Jüngere brauchen die Einwilligung der Eltern. Im ersten Gespräch geht es dann darum, sich gegenseitig kennenzulernen, die Probleme zu erfassen und festzulegen, ob die Kinder und Jugendlichen allein oder gemeinsam mit ihren Eltern zu den Gesprächen kommen.

In der folgenden »Psychotherapeutischen Sprechstunde« wird in mehreren Sitzungen geklärt, ob die Schwierigkeiten oder Auffälligkeiten einer Behandlung bedürfen. Sollte das Fall sein, gebe ich eine Empfehlung für die nächsten therapeutischen Schritte. Doch manchmal zeichnen sich hier auch ganz andere Wege aus der Krise ab und eine regelmäßige Psychotherapie ist nicht notwendig.

Ablauf der Psychotherapie

Im Rahmen mehrerer Vorgespräche – 2 bis 6 sogenannte »Probatorische Sitzungen« – mache ich mir ein Bild von der psychischen Auffälligkeit meiner Patienten. Ziel dieser Diagnose ist das detaillierte Verständnis der Problematik und Störung des Patienten in seiner Familie und in seinem Lebensumfeld. Und auf dieser Grundlage stimme ich dann Therapieziele und die Behandlungsplanung – wie zum Beispiel die erwähnte Spieltherapie – mit den Beteiligten ab.

Bei besonders dringendem Behandlungsbedarf empfehle ich eine kurze und zeitnahe »Psychotherapeutische Akutbehandlung«. So sollen psychische Krisen abgefangen und akute Probleme bearbeiten werden. Falls notwendig bereite ich in diesem Rahmen auch eine anschließende »Kurz- oder Langzeittherapie« vor.

Eine Kurzzeittherapie umfasst 2×12 genehmigungspflichtige Stunden, eine Langzeittherapie kann bis zu 150 Stunden beinhalten, die ebenfalls genehmigt werden müssen.

Begleitende Gespräche

Niemand ist eine Insel. Deshalb sind regelmäßige Gespräche mit der Familie, den Eltern oder anderen Bezugspersonen der jungen Patienten wichtig für den Erfolg der Therapie – falls notwendig gemeinsam mit den Jugendlichen. Dieser Prozess hilft beispielsweise Eltern, ihre jeweilige Bedeutung für die Krankheit zu erkennen, einzuordnen und neue Antworten für ihr Kind zu entwickeln.

Spieltherapie

Dem logisch-analytischen Therapiegespräch auf verbaler Ebene sind Kinder kaum zugänglich. Oftmals sagen sie nur das, was Erwachsene wohl hören wollen. Das Spiel eines Kindes hingegen ermöglicht aufschlussreiche Einblicke in seine Gefühlswelt. Sensibilität und Einfühlungsvermögen sind Voraussetzungen, um sein Spiel deuten und verstehen zu können.

Wie läuft eine Spieltherapiesitzung ab?

Das Kind erhält in einem Raum mit unterschiedlichen Spielmöglichkeiten die freie Wahl, wie und womit es sich beschäftigen möchte. Ich begleite das Kind innerhalb der abgesprochenen Grenzen in der mir zugeteilten Rolle: Das Kind hat die Regie über das Spiel.

Ich fasse meine Beobachtungen in Worte und gebe dem Kind Rückmeldung, indem ich sein Spiel kommentiere und in gesprochene Sprache übersetze. Ich greife Gefühlsregungen auf und bringe Stimmungen ins Spiel ein. Dabei bleibe ich achtsam, einfühlsam und neugierig, mache die innere und äußere Bewegung des Kindes mit.

So werden Such- und Entwicklungsprozesse angeregt, Entwicklungsschritte können nachgeholt werden. Die Selbstwahrnehmung des Kindes in Bezug auf seine Person und sein Schaffen wird gefördert. Das Kind bewegt sich dabei in seinem Tempo und beschäftigt sich mit den eigenen Themen auf selbstbestimmte Art und Weise.

Freie Auswahl der Spielmöglichkeiten
Das Kind führt Regie

Für wen eignet sich Spieltherapie?

Für Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren

Behandlungsfelder

  • Ängste
  • Aggressionen
  • Unruhe und Ruhelosigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schwierigkeiten im sozialen Umgang
  • Bettnässen
  • Tics
  • schwere Krankheit im Bezugsumfeld
  • Verlust einer Bezugsperson
  • Tod einer Bezugsperson
  • Trennung der Eltern
  • Geschwisterrivalität
  • Überforderung bei der Verarbeitung von Sinnesreizen
  • Trauma
  • ungelöste innere Konflikte
  • Hemmung/Enthemmung

Kosten

Im Rahmen der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Eine Kostenübernahme durch einige private Krankenkassen oder eine Heilpraktiker-Zusatzversicherung ist ebenfalls möglich.

Mit Respekt und Achtsamkeit begegne ich dem Reichtum meines Gegenübers, an dem ich teilhaben darf.

Stefanie Manger
Praxis für Psychotherapie